GTC Wrap-up: Ein Blick in die Zukunft von KI in der Industrie
Jens Mueller, CEO von Ascon Systems, war im März 2024 in Kalifornien bei der GTC von NVIDIA , der wichtigsten Entwicklerkonferenz des Jahres. Als Partner von NVIDIA hat er dort einen Vortrag zu „Enabling production of the future with OpenUSD and GenAI“ gehalten. Und er hat sich umgehört, welche Themen Konjunktur haben und sich künftig auf unsere Arbeitswelten auswirken werden. Drei Trends sind ihm besonders aufgefallen. Sie prägen die Gespräche und werden schon jetzt in ersten Umgebungen umgesetzt.
Die Trends im Überblick:
- Der wichtigste Trend: Das Aufkommen von KI-Fabriken
- Wachsende Bedeutung von ergebnisorientierter KI
- Vorteile von schlüsselfertiger KI
Das Aufkommen von KI-Fabriken
Jens Mueller: „Die Ära der KI-Fabriken hat begonnen. Bisher war mein Eindruck, dass sich genau diese Entwicklung eher schrittweise und linear vollzieht und noch Zeit brauchen wird. Das hat sich durch die GTC geändert: Unternehmen integrieren KI bereits in großem Maß und überspringen damit Stufen, die andernorts durch die Automatisierung und Flexibilisierung der Fertigung erst aufgebaut werden müssen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: KI-Fabriken sind solche, in denen KI-Systeme zusammenarbeiten. Sie bewältigen komplexe Aufgaben in den Bereichen Planung und automatisierte Fertigung. Mensch und KI arbeiten zusammen. Das Konzept entspricht den Rahmenbedingungen, die wir derzeit für die Industrie 5.0 diskutieren. Auf der GTC wurde deutlich, dass viele Hersteller das bereits leben. Sie erstellen hochpräzise digitale Zwillinge, auch durch den Einsatz des NVIDIA-Omniverse. Damit schaffen sie die Grundlage für KI-Fabriken und ermögliche eine neue Stufe der Automatisierung und Orchestrierung von Fertigungsaufgaben.
Die Daten sind dabei der Schmierstoff, von der Datenverfügbarkeit hängt alles ab. Für die Planung von Fabriken und für die Arbeitswelt bedeutet das einen Paradigmenwechsel. Denn smarte Fabriken brauchen konsistente Datenstrategien in hyperkonvergenten IT-OT-Infrastrukturen, die im ganzen Unternehmen wirken. Es bedeutet: Wir müssen jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, damit wir in naher Zukunft wirklich von den Effizienzvorteilen einer KI-Fabrik profitieren können. Dazu gehört ein großflächiges Industrial Internet of Things, der standardisierte Einsatz von digitalen Zwillingen, weniger exekutive Arbeit im Shopfloor, dafür mehr Kollaboration orts- und werksübergreifend, Virtualisierung und Visualisierung der Ergebnisse und analytischen Erkenntnissen der digitalen Zwillinge.“
Die wachsende Bedeutung von ergebnisorientierter KI
Jens Mueller: „Der wahre Wert der generativen KI liegt nicht in ihrem technologischen Wunderwerk, in dem, was alles möglich ist. Sondern sie liegt in ihrer Anwendung zur Lösung von Problemen in der realen Welt. Durch den Fokus auf konkrete Ergebnisse orientiert sich die Entwicklung von KI-Technologien an praktischen Problemen. Das Herangehen der KI schafft Mehrwerte. Zum Beispiel in der Automobilindustrie, wenn es darum geht, die Effizienz in Prozessen wie der RFP-Automatisierung zu erhöhen. Oder wenn neben die quantitativen KPIs zur Messung des Erfolgs des KI-Einsatzes wie Geschwindigkeit und weitere technische Leistungsindikatoren, jetzt qualitative Bewertungsmöglichkeiten kommen. Wie sehr hat die KI-Lösung geholfen, eine Problemlösung zu finden, wie gut konnten dadurch Ziele erreicht werden? Durch KI kann die Komplexität der Fragestellung erhöht werden. Das ist besonders wichtig, weil in die Produktionsplanungen immer mehr Faktoren in die Fragestellung einfließen wie Ressourcen und Beschaffung, Compliance, Klimaschutz und ähnliches. Hier kann die KI weiterdenken und aus den eingegebenen Daten schneller Szenarien formulieren, als Menschen aktuell. Die wiederum können die perfekte Frage stellen, um zu einem Ergebnis zu kommen.“
Die Vorteile von schlüsselfertiger KI:
Jens Mueller: „Auf der GTC 2024 wurde die wachsende Bedeutung schlüsselfertiger KI-Lösungen hervorgehoben, also von „KI as a Service“. Schlüsselfertige KI löst viele Herausforderungen. Sie kann schnell implementiert werden, ist sofort von Nutzen, senkt Kosten. Vor allem ist sie für Unternehmen ohne IT-Experten einsetzbar. Denn Aktualisierungen, Support und Wartung erfolgen in der Regel über Updates und die Anbieter der KI. Sie muss nicht neu konfiguriert oder programmiert werden. Dieser Ansatz entspricht dem Bedarf in vielen Branchen nach skalierbaren, einfach zu integrierenden KI-Lösungen, die den Betrieb durch verbesserte Datengenauigkeit, Engagement und geringere Ausfallzeiten optimieren können.“
Die weltweit größte Entwicklermesse GTC
San Jose, Kalifornien, USA im März 2024: Die GTC 2024 ist übertitelt mit „The Conference for the Era of AI“. Mehr als 12.000 Besucher sind live vor Ort dabei und einige zehntausend mehr haben sich online zugeschaltet, um die Keynote von NVIDIA CEO Jason Huang und die vielen Panels zu verfolgen.
Unser Beitrag bei der GTC zeigt, wie Ascon Qube in der Praxis eingesetzt wird und die Fabrik der Zukunft entwickelt. IT und OT sind vereint, die Daten fließen nahtlos zwischen den Ebenen, digitale Zwillinge steuern die Fertigungsprozesse in Echtzeit.